Leistungsdiagnostik 2 punkt 0

Nach der Leistungsdiagnostik am 30. Dezember wurde mir schnell klar, dass ich die neuen Pulsbereiche nicht fahren kann. Theorie und Praxis lagen doch sehr weit auseinander! Alles viel zu hoch! Beim Laufen kam mir der höhrere Gundlagenausdauerpuls (GA1 – aerobes Training zur Steigerung der Langzeitausdauer) ja sehr entgegen, denn endlich flogen nicht mehr die Menschen mit den Skistöcken an mir vorbei (wohlbemerkt von hinten), aber beim Radfahren (vorallem hier Zuhause auf der Rolle) ging garnichts. Nach einer Woche bin ich dann nach  Absprache mit Bewegungsfelder wieder nach den alten Pulsbereichen gefahren.

Am 23. Januar haben wir dann die Leistungsdiagnostik wiederholt. Diesmal mit Darth Vader Spiro, wurden neben den Lungenwerten nocheinmal die Pulsbereiche für das Training bestimmt. Schon merkwürdig mit so einer Maske im Gesicht. Die Werte sind bei einer Spiro (Lungen- und Atemvolumina werden gemessen) etwas genauer als bei der reinen Laktatanalyse, weil die ganze Zeit über gemessen wird und einzelne Werte zwischen den einzelnen Laktatmessungen (ins Ohr pieken und Blut abzapfen)  nicht interpoliert werden müssen -ich hoffe ich habe das richtig verstanden.
Gott sei Dank, der GA1 Wert ist wieder ‘fahrbar’. Dafür geht es jetzt daran andere Pulsbereiche zu optimieren und wieder richtig zu rücken. Durch das viele Grundlagentraining nach dem Bruch, ist halt alles etwas verschoben. Das passe ich jetzt schnell an und in Sundern teste ich dann aus ob’s geklappt hat -nee, dass es geklappt hat :-)

Müder Winter…

Bald ist Februar und dann sind die sechs Monate ‘abwarten und heilen lassen’ vorbei. Der Kontrolltermin für das Schlüsselbein rückt näher und mit ihm die Entscheidung ob eine OP stattfinden muss oder nicht.

Im Dezember im Uniklinikum hieß es ja ‘Wenn es bis zum Februar noch immer nicht besser ist, dann…’
Wie zu erwarten war, ist es nicht besser (aber auch nicht schlimmer) und ich weiß nicht welchem Arzt ich zuerst an die Gurgel springen möchte. Eine Operation kommt für mich vor der Saison eh nicht mehr in Frage! Ich stehe mitten im Training!
Die verordnete Physiotherapie tut richtig gut. Die Muskulatur in der rechten Schulter muss mühsam neu aufgebaut werden. Durch Schonhaltung und Schonbelastung, ist nicht mehr wirklich viel Muskel da…

Nachdem ich viele Gruselgeschichten im Internet gelesen habe, mag ich eigentlich zu keinem Arzt mehr gehen. Die Chance auf ein weiteres Pseudogelenk (davon spricht man nach 6 Monaten schlechter Knochenbruchheilung) nach einer OP ist nicht gering. Im Laufe der Jahre (Jahrzehnte?) sollen sich auch eklatante Fehlstellungen verwachsen. Vielleicht ist es besser, sich drauf zu verlassen, als zu riskieren, dass einem ein wichtiger Nerv durchgeschnitten wird, ein Knochen gesprengt wird oder man sich eine Infektion holt. Der Arzt, der später noch operiert, muß einen heilenden oder geheilten Knochen mit dem Meißel auseinanderschlagen, wonach die Risikoprozente (keine Knochenbildung) von vorne anfangen zu laufen.

So, mir ist jetzt schlecht!

Coole Klamotte!

Da Radsport ja der tollste Sport der Welt ist, muss man diese Erkenntnis  unbedingt nach außen tragen! Und da man ja sein Bike nicht immer mitschleppen kann, muss man eben kreativ sein!

Die Welt steckt voller schöner Dinge!
Mann muss sie nur finden!

Neuer Blog online

Ab heute ist der Blog unter www.jule-radelt.de online. Neues Jahr, neuer Blog! Eigene Adresse, Datenbank, Server…nun ist nix mehr sicher ;-)
Mit nun viiiel mehr Möglichkeiten, freue ich mich unter dieser Adresse weiter zu schreiben, Fotos zu laden, Videos zu posten und vieles mehr. Der Blog wächst mit der Zeit und auch das Aussehen wird sich hin und wieder weiter verändern… ich bin selbst gespannt, was noch so alles geht. Ideen sind genügend da :-)

2009

Die letzten 12 Monate hatte ich mir sicherlich anders vorgestellt, als es dann nachher tatsächlich gekommen ist. Im Winter hatte ich noch mit Knieproblemen zu kämpfen und durch die Abschlussprüfung konnte ich nicht wirklich den gewünschten Trainingsumfang erreichen, um eine gute erste Saisonhälfte zu fahren. Kein Rund um Köln, stattdessen Formeln und Gesetze. 2 Tage nach den Abschlussprüfungen bin ich dann in Sundern-Hagen an den Start gegangen. Dort gab es die erste tolle Überraschung: Mit bloß 12 Sekunden Rückstand, Platz 2 in der Dameneliteklasse auf der Halbmarathondistanz. Erstes Rennen und gleich aufs Treppchen (dabei war ja „eimal auf dem Treppchen stehen“ eines meiner Ziele für dieses Jahr).

Nach dem Erfolgserlebnis ging es dann erst einmal mit Angina weiter, um kurz darauf in Saalhausen mit eingeklemmtem Nerv im Nacken am Streckenrand zu stehen. Den ersten NRW-Cup, einige Wochen später, musste ich in Runde 3 von 5 wegen Sturz und Defekt vorzeitig beenden. Die schlimmste Erfahrung dann beim Ruhrbikefestival in Wetter: Rückenschmerzen kurz nach dem Start. Mit Mühe, Not und fest zusammen gebissenen Zähnen ins Ziel gekämpft.

Zurück auf der Straße, lief es bei den Bezirksmeisterschaften in Krefeld wieder super und ich konnte zum zweiten mal auf dem Treppchen ‚Platz’ nehmen. Mit Position 3, Pokälchen, Titel und wohl dem breitestem Lächeln des Tages, bin ich überglücklich abgezogen. 64 Kilometer auf 40 Runden ist schon Drehwurmverdächtig und ich war so froh das Christian und Tobi zur Stelle waren.

Ein weiteres Highlight war dann sicherlich noch die ÖRAG Mounty Tour im Juli, die ich als Guide begleiten durfte –Danke noch mal Thomas. Es war ein toller Tag, mit vielen tollen Menschen und Eindrücken und Rudi Altig zu treffen und zu erleben, ist wohl für jeden Radsportfan ein tolles Erlebnis.

Im Juli entstand auch der Kontakt zu Bewegungsfelder in Kettwig und mein Training bekam endlich Struktur. Mit Trainingsplan und Einheiten in der Höhenkammer habe ich mich richtig super auf meinen Jahreshöhepunkt vorbereiten dürfen und so bin ich irre fit in Bochum an den Start gegangen. Das war wirklich spitzen Vorbereitung!

Der eigentliche Saisonhöhepunkt, wurde dann aber leider zum Saisonaus. Gerade 2 Kilometer vor dem Ziel, bin ich in Führungsposition in einen Sturz geraten und brach mir sehr unsanft das Schlüsselbein. Das plötzliche Aus tut bis heute noch ganz schön weh. Ich weiß, ich hätte mir meinen Traum erfüllt, den Sieg geholt und damit den dritten Podiumsplatz in diesem Jahr. Die bittere Pille musste ich erstmal verarbeiten.

Viele Menschen haben in der Zeit an mich gedacht und das hat mir wirklich sehr sehr geholfen.

An Wettkämpfe nicht mehr zu denken, habe ich dann 14Tage nach dem Sturz (Mitte August) auf der Rolle die Saisonvorbereitung 2010 eingeläutet (Danke Tomas!)! Mit regenerativen Einheiten in der  Höhenkammer war ich froh, Abwechslung zur Wohnzimmertapete zu bekommen und in sportlicher Umgebung ein super Training zu genießen. Weitere 4 Wochen später war ich zurück auf der Straße. Die Kettwiger Hügeltour und die RTF in Kupferdreh bin ich noch mit Rücksackverband gefahren und ich habe die Zeit im Sattel wirklich sehr genossen (ich hatte mit einer Teilnahme an den Fahrten nicht mehr wirklich gerechnet).

Nun stecke ich seit einigen Wochen im Wintertraining,auch auf dem MTB (allerdings weniger im Gelände) und sogar das Laufen ist zu meinem Freund geworden. Die Leistungsdiagnostik hat ein gutes Fundament für 2010 bestätigt und ich bin sehr motiviert in… äääähm nein AB Sundern wieder anzugreifen –ich kann es kaum erwarten!

Noch die Zahlen:

90 Tage Krankheit
84 geplante Ruhetage
131 Trainingstage an der Luft
35  Stunden auf der Rolle
16  Stunden in der Höhenkammer
9  Laufeinheiten
436 h Training

Zusammengerechnet sind es dann 9703 Kilometer in der Natur und ca. 1377 Rollenkilometer.
Auf letzteres würde ich in diesem Ausmaß 2010 sehr gerne verzichten! ;-)

Ich freue mich auf viel Radsport mit euch allen! :-)