Tempotücher statt Temporadeln

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Nach dem Kellerwaldmarathon lief et direkt so richtig! Und zwar ausse Nase. Anfängerfehler! Wenn man zum ersten Mal Rennen fährt, kann das schon mal passieren – da weiß man eben nicht, dass man sich nach sportlicher Ertüchtigung watt über die Pelle ziehen sollte. Voll der Geheimtipp. Der Leichtsinn muss durch die Glücksendorphine hervorgerufen worden sein, die 80 Kilometer unbeschadet überlebt zu haben. Da wird einem vor Freude auch gleich ganz warm ummet Herz. Nicht.

Zunächst liefen die Vorbereitungen für dat diesjährige Straßendebüt in Kölle aber voll planmäßig. Die schnellen Sprinteinheiten auf dem Puky ebneten den beschwerlichen Weg in die hochintensiven Pulsbereiche. Auf unebenem Boden lief die Simulation für den Anstieg zum Schloss Bensberg auf Koppsteinpflaster und die Sprintwertung an der Sanderstraße unter fast natürlichen Bedingungen. Dank der knappen Kurbellänge, war das Motoriktraining gratis – trotz kurzer Beine!

Unter natürlichen Bedingungen kam dann auch die fette Erkältung drei Tage aus dem Hinterhalt gekrochen. Erst meinste du hättest kacke gepennt und bist müde von der Arbeit … aber wenn dann nach drei Tagen immer noch nichts läuft, außer die Suppe aus der Nase, dann isset wohl klar. Zunächst wird noch versucht die Sympthome zu ignorieren “ach das ist morgen wieder gut”, aber während des Gedanken ist eigentlich schon klar: Da kommt watt und du kannst et nicht aufhalten! Obwohl ziemlich klar ist, dass es mindestens um die 9 Tage (3 Tage kommen, 3 Tage bleiben, 3 Tage gehen) Schnuppenverlauf geht, manifestiert sich der Gedanke, dass es diesmal sicher schneller geht und 3+3+3 sind ja eh maximal 6! Klar! Ganz bestimmt!

Zerbrechlich wie ne Ming Vase beginnt der vernunftgeprägte Radsportler gegen die Sympthome zu kämpfen. Panisch wird knollenweise frischer Ingwer zerkaut und mit frisch gepresstem O-Saft runner gespült. Und nicht zu viel bewegen! Gäbe es Wasserkocher mit einem Fassungsvermögen von 5 Litern – Radfahrer hätten son Dingen.  Die Versuche, die Bazillen zeitnah in Tee zu ertränken oder wegzuruhen schlugen jedoch fehl, so dass sich bereits frühzeitig abzeichnete, dass die diesjährige Auflage von “Rund um Köln” eher ein “am Rand in Köln” werden würde. Eigentlich auch klar, wo der Termin genau auf den Beginn der “3-Tage bleiben-Phase” fiel. Hach, man kann so was ja schlecht akzeptieren. Wenn man’s aber einmal geschafft hat, geht’s einem auch gleich etwas besser. Eigentlich! Würde jetzt nicht der Marathon in Sundern auch noch in die 9 Tage fallen, dann … … …! Wer hat sich diese Kacke eigentlich ausgedacht und warum stimmt das in 99 % der Fälle?!?!?

Naja. Die frühzeitige Gewissheit, dass es nix wird mit Kölle, ermöglichte mir zumindest die – wenn auch eher passive Beteiligung, unserer jährlichen Auftaktveranstaltung “Fahrradiesisch radeln (in einer Riesenhorde)” – Zusatz eigenmächtig ergänzt. Ein Vereinstreff mit knapp 50 Besuchern!

Glücklicherweise konnte ich meinem Vereinskollegen Volker mit dem Startplatz aus dem ersten Startblock beglücken und so generierten wir bereits vor dem Rennen eine Win-Win-Situation. Und auch am Ende wurde alles gut! Volker wurde schnellste Frau! Voll geil!
Das Randgeschehen konnte ich mir aber nicht auch noch entgehen lassen. Getreu dem Motto “nur dabei statt mittendrin”, wurde Backstage die Stimmung hoch gehalten und anstelle der Schenkel, die Stimmbänder zum glühen gebracht (wenn Frau ca. 16.000 Wörter pro Tag spricht, dann kann ich jetzt jedenfalls geschmeidig drei Tage die Klappe halten – sonst is die Statistik kaputt.) So ein Rennen ist wie Facebook – nur in echt!  Und alle haben lebendige Profilbilder – gar nicht so einfach die zuzuordnen – Es war toll, so viele von euch zu treffen :-)

Unter der heutigen Analyse des Rotzeverlaufs, bleibt das Motto “nur dabei statt mittendrin” in dieser Woche aktiver Bestandteil des Trainingsplans und wohl auch der veranstaltungsreichen Wochenendgestaltung. Leider. Denn nicht nur Sundern leuchtet im Kalender, sondern DAS Frühjahrs-Doppelhighlight steht auf dem Plan. Das Wochenende startet mit dem fetten Megasports-Samstag und Sonntag folgt die Mountytour vor der Haustür. Die Ruhrpottbiker laden zu Ihrer CTF durch den Essener Süden und da darf der “Mountainbiker von Pott” natürlich nicht fehlen!

Ich warte noch auf ne Wunderheilung bis morgen, bevor ich mich auch von Sundern verabschiede und mich mit der Entscheidung noch weiter erleichtere. Sollte sie fern bleiben und die natürliche Heilung schicken, hätte ich wohl nen Startplatz für die Mittel- oder Langstrecke anzubieten! Wer will nomma? Wer hat noch nich? Und wer kommt am Sonntag mit durch mein erweitertes Wohnzimmer? :-)

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