Lizenz vs. Lizenzlos

Vergangene Woche habe ich mich zum Rurseemarathon angemeldet und gestern erreichte mich und ein paar andere Fahrer ein Hinweis vom Radsportverband. Weil ich nicht weiß, ob Namen okay sind und ich keinen Ärger hervorrufen möchte, verzichte ich drauf. Jedenfalls ein Anlass um mal wieder über das Lizenzthema und Vereinsleben zu diskutieren.

“Guten Tag in die Runde,
der Veranstalter des MTB-Marathons am Rursee,  hat mich beauftragt,  Sie als  Lizenzfahrer fairnesshalber darauf hinzuweisen, dass die Veranstaltung nicht beim BDR angemeldet ist und Sie als Lizenzinhaber nicht berechtigt sind, daran teilzunehmen. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Teilnahme zu einer Sperre führen kann. Als Kompromiss könnte er sich vorstellen, dass Sie außerhalb der Wertung diese Veranstaltung als Trainingsmaßnahme nutzen und nicht im Ergebnis erscheinen.”

Erstmal gut, dass man darauf hingewiesen wird, denn natürlich habe ich nicht darüber nachgedacht, dass ich Lizenzinhaberin bin und damit evtl. nicht an bestimmten Veranstaltungen teilnehmen darf. Das Hobbyrennen im Gegensatz zu Jedermannrennen auf der Straße tabu sind, wusste ich, aber beim Marathon war es mir nicht so ersichtlich. Ich habe auch keinen Hinweis auf der Seite gefunden.

Manche BDR-Bestimmungen sind doch wirklich murks. Da will man was für den Sport tun und wird noch bestraft, weil man Lizenzinhaber ist?! Gewisse Strukturen und Regeln sind ja auch sehr wichtig und wenn es sie gibt, dann sind sie natürlich auch einzuhalten – gar keine Frage. Aber nur weil der Veranstalter den Event nicht beim BDR anmeldet, darf man als Lizenzler nicht teilnehmen oder wird nicht gewertet? Toller Kompromiss für 2h Anfahrt und 20 Euro Startgeld? Naja zumindest ein Vorschlag. Ist die Meldung beim BDR teuer? Wahrscheinlich – dachte ich. Auf weitere Nachfrage, hat der Herr vom RSV NRW verraten, dass die Anmeldung einer Marathonveranstaltung 80 Euro kostet (Preisgelder nach “Gebührenordnung” kommen noch oben drauf).

Dem Radsportverband NRW wurde eine Liste mit den Namen der Teilnehmer zugespielt, die sich trotz Lizenz angemeldet haben. Bei mir sorgt das nur für Erstaunen. Eigentlich will man doch nur Sport machen und Spaß haben?! Zum einen Frage ich mich, ob da jemand Langeweile hatte oder schlechte Laune? Aber unterm Strich war es ja auch gut so – denn sonst wäre ich und noch einige andere Fahrer übernächste Woche wohlmöglich gesperrt, aufgrund dieses Regelwerks (äh, welches eigentlich?).

Ich wusste es einfach auch nicht besser. Sonst hätte ich mich ja nicht angemeldet. Obwohl … , kann man denn dann mit einer Sperre wohl Hobbyrennen fahren?? ;-) Ich unterstelle mal, dass kein Lizenzler böse Absichten mit seiner Anmeldung verfolgt hat …
Zum anderen frage ich mich auch, warum Lizenzler ausgesperrt werden wenn die Veranstaltung nicht beim BDR angemeldet ist. Lizenz = kein Hobbyfahrer? Aber was dann??? Das ist wirklich sehr schade. Man will ja keinem “Hobbyfahrer” das Rennen madig machen. Ich bin ja auch “nur” Hobbyfahrer. Nur eben mit Lizenz. Entschuldigung – ich setze “Hobbyfahrer” in Gänsefüße, weil ich zu den Lizenzfahrern eigentlich keinen Unterschied sehe, bis auf die kleine Plastikkarte im Portemonnaie. Lizenzfahrer sind nicht besser als Hobbyfahrer und diese nicht schlechter. Herrje, … also: alle die kein monatliches Gehalt bekommen sind wohl Hobbyfahrer oder? Das klingt ja bei der Unterscheidung fast wie ein Schimpfwort. Das geht nicht!

Diese merkwürdige Klasseneinteilung ist doch wirklich unbefriedigend, denn es ist ja eine Einteilung von Klassen die eigentlich keine Klassen sind. Lizenzen werden ja nun mal nicht nach Leistung verteilt (sondern jeder der einem Radsportverein angehört kann eine Lizenz erwerben), was ein Verbot für Lizenzfahrer vielleicht rechtfertigen würde, wenn es keine gesonderte Lizenzwertung gibt. Gegenüber Hobbyfahrern wäre das ja vielleicht unfair, wenn Lizenzfahrer mit überdimensionaler Stärke die Hobbyfahrer vom Treppchen drängen … aber die fahren ja oft auch stärker als die Lizenzfahrer…

Also welche Vorteile bietet mir so eine Lizenz eigentlich als Hobbyfahrer?
Im Idealfall organisiert sich ein Radsportler in einem ortsansässigen Verein. Eine Lizenz bekommt man eh nur, wenn man Mitglied eines Radsportvereins ist. Beides kostet Gebühr beim BDR. Was bekomme ich denn dafür?

  • Einen Lizenzstartblock mit Startgarantie von vorne (nicht immer)
  • Evtl mal ein ausgeschriebenes Preisgeld in der Gesamtwertung
  • die Teilnahme an Lizenzrennen in verschiedenen Disziplinen
  • eine getrennte Wertung (meistens wir aber jedoch zusammen mit den “Hobbyfahrern” gewertet – was ich übrigens auch gut finde)
  • anspruchsvollere und längere Rennen im Cross Country Bereich

Hmm, mehr Fällt mir nicht ein. Beim Durchsuchen der 16,1 MB großen Satzung vom RSV NRW bin ich auch nur auf den Hinweis gestoßen, dass die vom RSV festgesetzten Gebühren für Lizenzen zu zahlen sind. Kennt sich da jemand aus?

Man hört so oft, dass die Vereine rückläufige Zahlen haben, dass Teilnehmer bei CC-Rennen wegbleiben und Zuschauer fehlen. Alles soll attraktiver gestaltet werden um schwarze Zahlen zu schreiben und den Sport neu aufleben zu lassen. Es sollen ambitionierte Fahrer gefördert werden und Strecken auch für die breite Masse fahrbar gemacht werden um Teilnehmer zu locken.
Nun, … wenn man den Besitz einer Lizenz etwas attraktiver gestalten würde, dann würden vielleicht noch ein paar Biker einem Verein beitreten und auch eine Lizenz beantragen … Alle oder keiner?!
In anderen Sportarten gibt es solch ein leidiges Thema gar nicht. Wer bekommt eine Lizenz und warum? Wer sollte eine haben und wer nicht? Wer glaubt gut zu sein? Oder wer gut ist? Ab wann fängt “gut” an? Ab wie viel Watt? Oder ab einem gewissen fahrerischen Können? Wie wird das gemessen? In Stürzen?
Eine Lizenz habe ich übrigens 2008 gezogen, weil ich Straßenrennen gefahren bin und das eben nur mit Lizenz ging. Seither habe ich Jahr für Jahr immer wieder “nachbestellt” aber warum eigentlich frage ich mich gerade?!

Wichtig ist jedenfalls, dass die Leute Radfahren! UND bock auf die Veranstaltungen haben! Am besten natürlich organisiert! Die Vereine sind schließlich die Basis! Die Vereine machen die Jugendarbeit und sorgen für Nachwuchs und auch die Veranstalter der Rennen sind die Vereine!! Ohne Vereine sieht es mau aus liebe Leute!

Ich bin in einem Verein, weil es (neben der Sicherung des Sports) meiner Meinung nach noch viele weitere Vorteile bietet z.B. Sommertraining, Wintertraining, individuelle Trainingsabsprachen und Trainingsgruppen, gemeinsamer Start bei Touristikfahrten und Rennen, unterschiedliche Leistungsgruppen und Altersstruktur, private Tretradversicherung, erwerb der BDR-Lizenz und/oder einer BDR-Mitgliedskarte, organisierte Fahrten, Trainingslager, Vereinskleidung, Vergünstigungen bei Partnern, Unterstützung und Hilfe und das wichtigste: jede Menge Spaß und tolle Menschen mit gleichen Interessen. Ich weiß … geht auch alles ohne Verein und Vereinsleben ist nicht jedermanns Sache, aber es gibt wirklich viele Vereine die sich richtig Mühe geben was für den Sport und die Mitglieder zu tun. Da steckt auch oft viel Herzblut drin und ich finde das sollte einfach unterstützt werden.

Achso, Rurseemarathon ist damit leider gestrichen. Ich wäre gerne gestartet! Schade! Daher fahre ich 10 Minuten länger und nehme den Rhein Hunsrück MTB Marathon bei Koblenz als Ersatz. Möchte jemand mitfahren?

Kommentare (20) Schreibe einen Kommentar

  1. Kommentar von Team-Speiche Mountainbike Racing (http://www.team-speiche.de):

    Schoener Bericht und ich stimme dir voll zu. Beim Triathlon haben wir auch von unserem Verein eine Wahnmeldung bekommen, dass man aufpassen muss, weil manche Veranstaltungen nicht angemeldet sind und man gesperrt wird, wenn man dort als Lizezinhaber startet. Also beim Triathlon genau das selbe. Nur woher soll man wissen welche Veranstaltungen das sind?

  2. Also ich verstehe das nicht so wirklich … Kann da nicht der Veranstalter drauf hinweisen?! Jedes mal fragen, ob man melden darf ist irgendwie mühsam …

  3. Ich hab auch noch einen halbfertigen Blogeintrag zum Lizenzthema auf dem Rechner liegen,,wenn auch in einem etwas anderen Kontext.

    Hier mal meine bescheidenen Kenntnisse zu Deiner Problematik ,die ggf. veraltet sein könnten:

    Klar kann der Veranstalter darauf hinweisen.Macht z.B. Nordenau schon seit zig Jahren.
    Im Fall des Rurseemarathons ist die Seite aber eh nicht gehaltvoll.Ich hatte beim ersten Seitenbesuch z.B. gar keine Ahnung wo der Rursee liegt.Naviadresse gab s auch keine.
    Früher war es so das alle offiziellen BDR Rennen in dem komischen kleinen Flyer standen,die der BDR monatlich raus gibt/gab.Heute würde ich denken das die BDR HP die Rolle des Blättchens über nimmt.

    Zum Thema Lizenz an sich:
    Die Problematik ist alt.
    In England war das früher mal super gelöst (ob s da immer noch so ist weiß ich nicht): Es gibt 3 Leistungsklassen (Fun,Expert,Masters).
    Innerhalb dieser Leistungsklassen steigt man auf oder ab,egal ob man einem Verein angehört/ eine Lizenz hat oder nicht.
    Das bedingt natürlich das es eine zentrale Datenbank gibt.
    In der BRD seh ich da keinen der die Datenbank führen könnte.
    Den Veranstaltern ist s es nich zu zumuten.
    Der BDR hat kein Interesse daran.

    Ob das mit den 80 Euro pauschal für ne Vernstaltungsmeldung so stimmt,wage ich stark zu bezweifeln.

    Ich war vor vielen Jahren mal in die Ausrichtung eines NRW Cup s involviert und die BDR Kosten waren deutlich höher ( für WKA etc.)
    Der springende Punkt ist wohl das der Veranstalter sich mit der Meldung dem BDR Regelement unterwefen muss und somit verpflichtet ist,in den üblichen Lizenzklassen Geld aus zu zahlen.
    Das wollen oder können viele kleine Veranstalter nicht leisten.
    Sachpreise bekommt man lokalen,kleineren Sponsoren noch relativ schmerzfrei aus dem Kreuz geleiert.Vierstellige Bargeldbeträge sind da was Anderes…

  4. Hallo Jule,
    so, weie es aussieht ist der Rurseemarathon nur ein Hobbymarathon. Daher sollten auch nur Hobbyfahrer dran teilnehmen oder Lizenzfahrer ohne Wertung. Punkt! So bleibt vielleicht auch so ein Wettkanmpf für kleine Vereine organisierbar und überhaupt durchführbar.
    Die Hobbyfahrer, welche genauso ambitioniert sind und auf dem gleichen Level fahren, sollten dagegen mal überlegen selber eine Lizenz zu ziehen. Ich finde es echt schade, dass genau diese Fahrer es wirklichen Hobbyfahren / Einsteigern schwer machen. Wenn man zum ersten mal ein Rennen in einer Hobbyklasse fährt und dann schon in der zweiten Runde von den ambitionierten überrundet wird, bzw. in den Ergebnissen mit Abstand auf einen der letzten Plätze wiederfindet, wird man sich einen weiteren Start sehr gut überlegen. Schade eigentlich, denn so wächst der Sport nicht richtig.
    Als am besten dann wenn man ambitioniert ist, einen Verein beitreten, die Lizenz ziehen und sich die Ausschreibungen genau durchlesen.
    Viele Grüße,
    Carsten

  5. Hobbyveranstaltungen sind natürlich wichtig! Hobbyfahrer sind immerhin potentielle Lizenzinhaber, also auch Vereinsmitglieder. Natürlich sollten Hobbyfahrer auch eine angemessene Strecke, die nicht zu schwierig oder lang ist geboten bekommen und auch nicht durch ambitionierte Fahrer abgeschreckt werden. Ich stimme da völlig zu! Allerdings gibt es ja leider viel zu viele ambitionierte Hobbyfahrer die keine Lizenz haben, auch nicht wollen und auch eine Vereinsmitgliedschaft leider strikt ablehnen. Kann man schön auch bei Bonne auf der Rheinland-Cupseite lesen (http://bit.ly/Nbyz1p). Andersherum gibt es auch Fahrer die ihre Lizenz abgeben um mal in der Hobbyklasse aufs Podium zu fahren… Das ist doch auch eher bescheiden. Aber es gibt halt keine Regeln und kein Maß dafür …

    Für den Veranstalter sind die Preisgelder sicherlich ausschlaggebend für eine Meldung beim BDR … Allein für die Langstrecke müsste der Veranstalter beim Rurseemarathon 1000 Euro Preisgeld auf den Tisch legen (verrät der Herr vom RSV NRW)!

  6. Hallo Jule,

    Erstmal finde ich es toll, daß Du Dich für die Interessen der Biker durch Unterhalten Deiner Seite und Deine guten Beiträge einsetzt. Danke!
    Ich denke, daß man den ganzen Ärger jeweils auf ein menschliches/charakterliches Problem zurückführen kann: Funktionäre, die nur die Paragraphen im Kopf haben – Personen, oder Institutionen, die, vielleicht aus einer Art Selbsterhaltungstrieb heraus, nur den finanziellen Aspekt sehen – Jeder, der nur seinen persönlichen Wünschen und Zielen folgt, dazu gehören solche ‘Sportler’, die auch bei mangelnder Leistung unbedingt einmal Sieger sein wollen (Warum können sie nicht einfach damit zufrieden sein einen tollen Sport an ihrer persönlichen Leistungsgrenze ausüben zu können?).
    Ich unterstelle einmal allen oben genannten, daß sie den Sport aus dem Auge verloren haben. Den Schaden, den sie damit anrichten, kann man gar nicht ermessen. Frustrierte Sportler/Vereine/ehrenamtliche ‘Kümmerer’/ausbleibende Nachwuchssportler sind dann das traurige Ergebnis. Besonders schlimm finde ich, daß die Verursacher die Schuld dann meist noch auf andere schieben.
    Es (über-) lebe der Sport!!

  7. Ich weiss nicht, ob man sich mit der ganzen Lizenzkasperei nicht eh ne Menge verbaut. Fakt ist, bei den Hobbies klingt der Tenor “Der hat ne Lizenz, also isser automatisch stärker, also hatter automatisch Privilegien (Startblock), also isses unfair”. Das eher zu erkennen is, das sich, auch im Hobbybereich viele unglaublich gute Fahrer/innen aufhalten, sieht dann erstmal keine mehr. Ich denke, das einige Rennen eben nicht mehr für Lizenzler freigegeben werden auch damit zu tun hat, das nunmal (korrigiert mich da bitte, wenn ich ganz falsch liege) Preisgelder bis Platz x gezahlt werden müssen. Auch die Startblockgeschichte könnte man durchaus anders lösen (die schnellsten, was weiss ich des Vorjahres dieses Rennens, so wie in Sundern oder auch meine ich beim P-Weg oder sonstwo) Die Lizenzler mit Abwesenheitspflicht zu bestrafen find ich nicht in Ordnung. Vieleicht sollte man drüber nachdenken, keine Ahnung wie und ob sowas umzusetzen ist, Ranglistenpunkte für alle zu vergeben Quasi “Lizenz-Light” oder so ;-), Unkostenbeitrag x für ne feste Teilnehmernummer bei allen Marathon und CC Geschichten, um am Ende zusätzlich die zu ehren, die über die gesamte Saison die meisten Punkte in Ihrer Altersklasse gesammelt haben.

  8. Punkt1: Ich stehe dem Verband in vielen Punkten auch kritisch gegenüber. Punkt2: Jeder der einen Lizenzantrag unterschreibt nimmt mit diesem Schritt auch die Regeln an. Diese sollten vorher durchgelesen und danach abgewägt werden. Punkt3: So genannte freien Rennen bzw. nicht angemeldeten Rennen unterliegen nicht den Regularien des BDR und diese können auch Vorteile für den Fahrer bringen, z.B. Einspruchsrecht beim Wettkampf etc. Punkt4, und das ist der aller wichtigste: Lizenzfahrer genießen kompletten Versicherungssschutz (speziell Haftpflicht!!)bei Training und Wettkampf über den Verband. Dieser erlischt bei Teilnahme an wilden Rennen. Was das heißt, wird jeder merken wenn er z.B. einen Zuschauer etc. beim Wettkampf anfährt. Denn hier haftet nicht der Veranstalter sondern der Fahrer und bis auf ein Versicherungsunternehmen in Deutschland gibt es keine private Haftpflicht, die Radrennen oder Veranstaltungen mit “Erreichen von Höchstgeschwindigkeit” versichert. Hier befinden sich nämlich viele Hobbysportler mit einem Bein im “Bau” wenn sie mal ihre Haftpflicht genauer angucken.

  9. @ Heiko

    Wo unterscheidet sich die angesprochene Versicherung für Lizenzfahrer,denn von der die ein ganz normales BDR Mitglied ohne Lizenz hat?

    Das automatisch der Fahrer im Falle eines Unfalles im Rennbetrieb haftet,kann ich mir auch nur schwer vorstellen.Hast Du da ne Quelle/Fallbeispiel oder gar ein Urteil ?

  10. Ein aktives Mitglied im Verein ohne Lizenz muss jeden Wettkampf oder regelmäßige Trainingsfahrten vom Verein schriftlich genehmigen lassen. Dieses Schriftstück verlangt die Versicherung spätestens im Fall des Falles. Bei einem Lizenzfahrer ist dies durch die Unterschrift des Vereins beim Lizenzantrag alles erledigt.
    Das alles lernt man aber auch bis zur Erschöpfung im Trainerlehrgang.
    Und das mit dem Fallbeispiel kannst man sich mal von nem Anwalt erklären lassen, an Hand des schönen Satzes den jeder gerne unterzeichnet bei der Rennanmeldung: Verzicht des Anspruchs auch gegen Dritte!
    Nicht umsonst weißen manche Veranstalter (z.B. St.Wendel) bei ihrer Anmeldung auf ausreichenden Versicherungsschutz (Haftpflicht) hin. Und hier gibt es wie gesagt nur eine Versicherung (HDI) in Deutschland momentan die unseren Sport mit einschließt.

  11. Von Thomas Meschke:
    Also im Ernst. Lizenz hört sich für einen „Außen stehenden“, wie mich, schon echt cool an! Boah – echt? Müssen DIE schnell und gut sein… Was für ein Dunstkreis – einfach cool. 8-O!
    Aber wenn ich so etwas lese – Danke schön. Brauch ich auf einmal doch nicht. Der Spaß ist auch ohne da und wenn man wirklich ein Ziel hat, dann erreicht man dies auch ohne dieses Ding. Und das wirklich beste – ich muss noch nicht einmal jemanden fragen, ob ich darf oder nicht, sondern ich muss einfach nur den Plan umsetzten.
    Das geht in vielen Angelegenheiten sicherlich nicht ohne Hilfe, die man entweder über einen Verein oder wie in meinem / unserem Fall über eine „Interessengruppe“ bewerkstelligen kann. Aber der eindeutige Vorteil liegt in meinen Augen darin, dass ich nicht unnötige Energie damit verschwende, indem ich mich in irgendwelchen, vielleicht politisch motivierten, Kraftfeldern bewegen muss.
    Also ist eine Lizenz in dem Rahmen wie ich dieses Hobby betreibe – ich gehe ja einer geregelten Hauptbeschäftigung nach und habe nebenbei noch andere soziale Interessen – so nützlich wie ein Carbon Reifenheber, denn hofft man auch nicht zu brauchen.

  12. “Elisabeth” möchte auch was sagen:

    “Kommentar:
    Ist doch ganz einfach wofür und wieso man eine lizenz braucht! Was gibts da nicht zu schnallern?? Du brauchst halt keine, weil Du eben einer anderen Hauptbeschäftigung nachgehst, wie Du schreibst! Alle die Geld verdienen wollen mit dem Radfahren ( was total einfach ist im übrigen ), die brauchen eine Lizenz! Eine Lizenz zum DENKEN ist leider käuflich nicht zu erweben!”

  13. Na ja,ich behaupte mal das 95% der Lizenzinhaber damit kein Geld verdienen (im Sinne von: Lebensunterhalt komfortabel gestalten).
    Selbst viele Protourfahrer verdienen keine großen Summen,wenn man einpreist das es man den Job nur bis ~ Ende 30 machen kann und sich dabei auch gerne mal die Knochen bricht,viel unterwegs ist und auch sonst nicht immer besonders komfortabele Lebensbedingungen hat.

    Auch Jule hat ja eine Lizenz und wohl nicht um damit nennenswert Geld zu verdienen.
    Sprich:
    Der überwiegende Teil der Lizenzler sind Hobbyfahrer mit ner Lizenz.

    Wenn Du unter “damit Geld verdienen” meinst,man kriegt Start-und/oder Fahrtkosten etwas Material erstattet: Das kriegen viele Hobbyfahrer auch.

    Zur eigentlichen von Jule angesprochenen Problematik ist halt keine Lösung in Sicht.Der Einzige der was ändern könnte, ist der BDR und der will logischerweise nicht.
    Folge: Die Starterzahlen beim XC sinken seit Jahren.Insbesondere in den Klassen unterhalb SEN 1. Das bedeutet perspektivisch ein Nachwuchsproblem und die Rennen werden schwieriger finanzierbar.

    Marathonrennen sind noch aus einem einzigen Grund rentabel: Nämlich wegen der vielen Hobbyfaher,die die Lizenzklassen quasi quer subventionieren.
    Lässt man die Hobbyfahrer zusammen mit den Lizenzfahrer werten,haben viele Einsteiger und “echte” Hobbyfahrer keine Lust mehr -> bleiben weg-> Rennen wird unrentabel -> wird eingestellt.

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