Das erste Zeitfahren – 1.Mai

Das war eine anstrengende neue Erfahrung! Nervös wie immer, viel Gegenwind und neues Sitzen durch Aerolenker und gekröpfter Sattelstütze… Danke noch mal Flo, für deine Leihgaben!
Am Samstag Morgen (es sollte eigentlich aus Kübeln gießen), ging es für Christian und mich bei strahlendem Sonnenschein Richtung Raesfeld. Endlich! Seit Wochen habe ich schon dieses Zeitfahren im Kopf. Völlig neu für mich, hat es Spaß gemacht sich mit dem Thema auseinander zu setzen!
Am Start konnte man sich gleich anmelden.
Jeder Fahrer der an der Serie teil nimmt bekommt eine eigene Startnummer zugeteilt. Ich habe für dieses Jahr die 151. Leider kann ich ja nicht an allen Läufen teilnehmen, da sich die Termine oft mit MTB-Marathons überschneiden. So falle ich leider auch aus der Gesamtwertung, da man dafür an mindestens 6 Läufen teilnehmen muss. Das schaffe ich wohl nicht…
Die Atmosphäre vor Ort war wirklich bezaubernd! Die Organisatoren wirklich nette Leute, sehr bemüht (super nervös wie immer -wollte ja alles ganz genau wissen), mit Herz und Seele bei der Sache (es macht sehr viel Freude das zu beobachten). Alles sehr familiär! Außerdem einige bekannte Gesichter (da war ich ja schon nicht mehr ganz so aufgeregt) und Platz für Späße :-). Ich habe auf alle Fälle gelernt, dass so Triathleten irgenwie optimisten sind!
Die Startzeit ist jedem selbst überlassen. “Schau Dich mal um, fahr die Strecke ab und wenn’de meinst du kannst, dann ab zum Start! Alles Locker und ohne Stress! Du kannst selbst entscheiden!”, Herrlich oder? Wenn das mal immer so einfach wäre!
Da ich die Strecke noch nicht kannte, habe ich erst noch die 17 Kilometer unter die Lupe genommen und bin dann zum Start. Der Wind war so schonmal keine Überaschung mehr! Ein Fahrer war noch vor mir und dann wurden plötzlich schon die Sekunden runter gezählt…15…5…4…3…2…1…auf geht’s.
Dann hieß es nur noch “treten treten treten” und durchhalten! Auf der Seite mit seitlichem Rückenwind konnte ich eine Maximalgeschwindigkeit von 50,53km/h erreichen. Das ist fast so wie fliegen! Auf der langen Gegenseite dann der Absturz! Da habe ich dann auch mal eine 26 vom Tacho abgelesen. Einige Fahrer rauschten an mir vorbei, als gäbe es den Gegenwind nicht. Wie machen die das?! Jens Volkmann, der Zeitfahrweltmeister fährt auf den Runden übrigens knapp 49km/h! im Schnitt!!
Die erste Runde lief ganz gut (So sieht vorbeifahren aus :-)). In der zweiten sind die Beine dann schon sehr schwer gewesen und sitzen war auch nur noch aua. Zwischendurch habe ich dann noch mit dem Zeigefinger die Bremsflanken getestet, anstatt meine Trinkflasche zu greifen…die Sitzposition ist eben einfach anders… ;-)
Aber das Ende kam, irgendwie auch relativ schnell!
Mein Tacho zeigte 1:00:30 an. Somit hatte ich die 34-35km/h leider verpasst. Dachte ich! Am nächsten Morgen sagte mir dann die Ergebnisliste 00:58:52!! 35,06er Schnitt und Rang 3!! Ich hatte mein Ziel also doch noch erreicht :-). Das war eine tolle Überaschung. Die Zeit vom “Ausrollen” hatte ich nicht abgezogen.
Trotz der relativ windigen Verhältnisse sind alle sehr zufriedenmit den Zeiten.
Im Ziel warteten neben Christian dann noch die Raesfelder-Neubürger Anna und Martin. Schön dass ihr da ward! Da habe ich mich nach der ersten Runde gleich noch mehr aufs Ziel gefreut (auch wenn ich vercheckter und breiter Weise nix gerafft habe und erstmal klar kommen musste, bevor ich “hallo” sagen konnte)! Im Anschluss gab es dann noch ein super leckeres Spätstück (mmmmhmhhhmh) mit Wohnungsbesichtigung (schöööön) und eine “Stadtführung” (aaahaaaaaa)! Raesfeld ist ein schönes Örtchen! Zitat Christian: “Man muss ja nur 30 Minuten Auto fahren und fühlt sich wie im Urlaub”! Danke euch!

Freud und Leid liegen nah beieinander – Sparkassengiro Bochum 2009

Ein aufregendes Rennen. Gefühlsmäßig eine echte Achterbahnfahrt.
Sechs Uhr Wecker. Mir war so schlecht vor Aufregung, dass ich echt mit dem Frühstück kämpfen musste. Um 7.20h ging es dann Richtung Bochum. Am HBF die Jungs getroffen, noch ne Runde warm fahren, ging es auch schon in den ersten Startblock.
8.30h fiel der Startschuss!

Ich konnte mich gleich mit in die erste Gruppe setzen. Die Zähne musste ich ganz schön zusammen beißen, aber irgendwann fand ich meinen Rhythmus! Und der ging ganz schön ab! :-)
Zur Mitte der ersten Runde vor mir der erste Sturz. Jemand fuhr in die Absperrgitter! Massenbremse! Mir rutschte das Hinterrad weg und ich fand mich auf dem Boden wieder. Kette ab, Hinterradbremse verbogen. Bis das wieder in der Reihe war! Ohgott! Alle weg! Ein netter Herr half mir. Ohne ihn hätte ich die verbogene Bremse wahrscheinlich gar nicht gesehen. Ich fuhr dann mit offener Bremse weiter.
Da hatte ich das Rennen eigentlich schon abgehakt!! Zu viel Zeit, zu viel Rückstand. Beim Fahren merkte ich aber, dass es super lief. Das Steißbein tat weh, aber das war erst mal nicht wichtig. Ich konnte alle wieder einholen!! Eine Gruppe nach der anderen! Ende der zweiten Runde war ich wieder in der ersten Verfolgergruppe und sogar die letzte Nutrixxion Fahrerin hab ich mir in der 3. Runde auf der Unistr. geschnappt! “Juhuuu” dachte ich, “ich bin wieder auf meiner Position. Ich erinnerte mich noch an eine Frau in der Spitzengruppe. Also war ich an zweiter Stelle! Damit konnte ich leben! Zum letzten mal die Surkenstraße hoch. Klasse Stimmung! Und nun nur noch ins Ziel rollen.

In einer Dreiergruppe fuhren wir dem Ende entgegen. Ich freute mich schon aufs Ziel!
3 km vor dem Ziel aber dann ein plötzliches Aus. Der Typ in der Mitte, fuhr dem Vordermann auf. Sturz! Ich konnte nichts machen. Mit ca. 55km/h ging ich ungebremst zu Boden.
Im ersten Schock bin ich erst mal wieder aufs Rad gesprungen und wollte noch schnell ins Ziel rollen. War ja nicht mehr weit! Die Bremse hang aber wieder und der Hinterreifen war platt! Ich habe den Typen, der mit mir gefallen ist, gefragt ob ich sein Hinterrad haben könne, aber Campa passte bei mir leider nicht. “Egal, dann fahre ich mit Platten ins Ziel”. Wieder rauf aufs Rad… ich kam nur einen Meter dann wurde es dunkel und ich merkte auch dass irgendwas nicht stimmte. Das war dann das Ende! 2 Kilometer vorm Ziel! Schlüsselbeinbruch. Ein Arzt war schnell zur Stelle und die Unfallstelle wurde abgesperrt.
Gott sei Dank waren auch schnell Christian, Familie und Freunde da. Die waren ja auch auf dem Weg zum Ziel. Mit dem Krankenwagen ging es dann (an der Ziellinie vorbei) ins Bergmannsheil -ein Krankenhaus in Bochum. Dort wurde der diagnostizierte Bruch von der Strecke dann bestätigt. Die Saison geht für mich in diesem Jahr noch früher zu ende! Und ich bin fit wie nie!

Das Rad überlebt relativ unbeschadet. Der Helm ist ein Puzzle. Da ist wohl ein neuer fällig. Der Bruch tut höllisch weh, aber die Enttäuschung schmerzt wohl noch um einiges mehr. Ich habe mit Christian die Ergebnisliste studiert! Die Nutrixxion Fahrerin die ich in der 3. Runde überholt habe ist erste geworden!! Was das bedeutet, wenn der idiotische Sturz der beiden vor mir nicht gewesen wäre, ist damit wohl klar!! Sieg! Supercool oder??
Selbst wenn ich nur die Rundenzeiten der ersten beiden Runden nehme und hochrechne hätte ich Platz 2 mit 15 Sekunden Rückstand erreicht!!! Aber da sie hinter mir fuhr, lag ich tatsächlich an Position 1!!! Wow!!!
Der Traum zu gewinnen war so groß und tatsächlich auch nur 2 Kilometer entfernt. Das ist unglaublich für mich! Ich war so fit gestern! Alles hat gepasst! Es hat Spaß gemacht. Die vielen Leute, die da waren – das war wirklich eine große Freude! Dankeschön!
Zu allem Ärger kann ich meine neue Ausbildung auch nicht anfangen. Heute Nachmittag muss ich erst mal zum Chirurgen, den Rucksackverband enger schnallen lassen. Mir graut es schon…
Hoffentlich fällt der Krankenschein milde aus…

Ich hatte leider nicht den einzigen Sturz. Heiko aus dem Verein stürzte auch und zog sich Verletzungen zu. Tobi K. stieg auch nach der ersten Runde aufgrund eines Sturzes aus. Weitere hatten Platten.

Tobi kam super durch und auch Rolf, unser Vereinschef, mit Michael und Jörg überstanden alles gut. Marcus und Till fuhren ebenfalls ein starkes Rennen. Platz 9 für Marcus. Till knapp dahinter. Glückwunsch für euch! Super gefahren! :-)

Ruhrbikefestival in Wetter

…2009 verläuft die Strecke des Ruhrbike-Marathons wieder über das südliche Stadtgebiet von Wetter Ruhr) und hat eine Länge von 50 km und exakt 1.370 Höhenmeter. Der Rundkurs, der als einer der technischsten und konditionell forderndsten in Nordrhein-Westfalen gilt und kaum Möglichkeiten gibt, mal “die Beine hoch zu nehmen”, wird auf dem Harkortberg gestartet….” -Da freut man sich als Fahrer schon auf ein tolles Rennen!:-P
Diesmal waren wir wieder richtig viele Leute am Start! Marcus und ich als Radsportteam Rauer unterwegs bei den Lizenzfahrern und René vom SteelerSV, durften im ersten Startblock Platz einnehmen. Micha, Sebastian und Tobias standen etwas weiter hinten.
Das Rennen ist ein Klassiker hier im Pott und weit über seine Grenzen bekannt. So war natürlich Starbesetzung angesagt!
Ich hatte an dem Tag irgendwie morgerns schon das Gefühl von schweren Beinen. Eine harte Trainingswoche mit wenig Ruhe lag hinter mir. Beim Warmfahren bestätigte sich dann mein Gefühl. Meistens ist es dann aber so dass sich die Beine auf den ersten Rennkilometern etwas bessern und nachher sogar wieder gut sind. Die Beine waren dann auch tatsächlich kein Problem mehr. Nach dem Startschuss gings gleich bergan und es rollte eigentlich ganz gut. Aber dann ging nach ca. 10 Kilometern richtig die Post ab! Ich weiß nicht ob was passiert war oder nicht, aber ich hatte solche Rückenprobleme. Übelste schmerzen, die mit jedem Meter schlimmer wurden. Durch die wurzeligen Abfahrten und knackigen Anstiege, wurde es natürlich auch nicht besser. Wiegetritt, hin unt her rutschen auf dem Sattel, Strecken… nichts half. Ich war so verzweifelt und es tat so weh. Aufgeben war nicht drin, also musste ich es aushalten. Das fiel mir wirklich schwer und ich hoffe dass es eine einmalige Sache war. Jede Pedalumdrehung tat so weh und ich konnte nichts tun. Ich bin die letzten 40 Kilometer nur noch gekrochen. Eine Fahrerin nach der anderen zog vorbei. Das war natürlich auch schmerzhaft, in dem Moment allerdings auch ziemlich egal! Es zog und zog sich in die Länge. Ich wollte so gern ins Ziel. Ich hätte es gerne schneller hinter mir gehabt. Meine Zeit war eine Katastrophe! Im Ziel gab es dann aber erstmal Paracetamol. Der Schmerz der Katastrophe kam dann erst mit Abklingen der Rückenschmerzen. Das war wirklich ein schlimmes Rennen. Wohl bisher die schlimmste Radsporterfahrung die ich je gemacht habe. Platz neun!
Für die anderen lief es super.

2. Lauf zum SKS NRW-Cup Haltern

Eieiei, das war wieder ein Rennen. Den Dachsberg in Haltern kannte ich ja schon vom letzten Jahr. Ein knackiger 22% Anstieg in einer netten technischen knapp vier Kilometer langen Runde. Im letzten Jahr hatte ich gekniffen. Es war kalt und nass und rutschig und kalt und nass und besonders rutschig. In diesem Jahr sollte der Tag aber sommerlich, staubtrocken und warm sein. Diesmal war ich auch schon vorgemeldet, sodass die horrende Nachmeldegebühr von 10 Euro entfiel. Weiterlesen

Niederrheinmeisterschaften Krefeld

Das war ein spannender Tag! Morgens Regen, mittags Regen und der Zweifel ob das Rennen überhaupt stattfindet. Christian und ich sind dann trotz der Nässe losgezogen, aber auch Richtung Krefeld wurde das Wetter nicht freundlicher. Als wir ankamen zumindest von oben trocken. Ich war natürlich wie immer aufgeregt bis zum Anschlag. Aber die Zeit verging bis zum Start um 14h und es folgte ein anstrengendes Rennen mit 40 Runden und einer Länge von 64 Kilometern. Ich hatte schon stark daran gezweifelt überhaupt durch zu fahren…ABER: Ende gut, alles gut! Durchgefahren, 3. Platz und den Titel Bezirksmeisterin ‘rechter Niederrhein’ obendrauf! Das ganze mit einem 35er Schnitt! Christian und Tobi am Streckenrand zum anfeuern, Treppchen und Pokal, was will man mehr :-)! So kann’s weitergehen! Danke für die tolle Unterstützung!

1. Lauf zum SKS NRW-Cup in Solingen

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Im Rahmen des „Hansgrohe MTB-Racing-Cup 2009“ am 24.05.2009, lud der Radsportverein velosolingen zum ersten Lauf des diesjährigen SKS-NRW-Cup 2009 nach Solingen ein. Die Starterliste der Damen versprach mit vielen bekannten Gesichtern und Teams schon im Vorfeld ein sehr gut besetztes Rennen zu werden. Ich war selten so aufgeregt, aber dank Tobi’s Atemtechniken, sank mein Ruhepuls auf ca. 160! Danke nochmal für deine hervorragende Unterstützung! Weiterlesen

Saalhausen als Zuschauer

Nach der Abschlussprüfung, Sundern und der CTF hat mein Körper sich mit einer Grippe gerächt. Nun ist mir noch eine nette Erkältung geblieben, die mich daran hindert morgen in Saalhausen an den Start zu gehen. Das ist Schade und ärgert mich natürlich. Ich hätte zwar eh keine Chance gehabt, denn Olympiasiegerin Sabine Spitz, die Europameisterin Marathon und viele andere gute Mädels gehen an den Start, aber das soll mich nicht abhalten. Habe so natürlich (noch ;-)) keine Schnitte, aber das ist doch egal! Die Damen sind schon Rad ohne Stützräder gefahren, da war ich nicht mal in Planung ;-)! Ich fahre morgen aber dennoch mit, schaue zu und supporte die anderen Rennraketen :-)
So eine Erkältung ist aber auch nicht nur schlecht, so konnte ich und wir am WE mal richtig chillen :-)

Super Saisonstart in Sundern!

Am vergangenen Samstag startete ich beim MTB-Bike Marathon in Sundern. Ich hatte sozusagen einjähriges Jubiläum, denn dieser Marathon war 2008 mein allererster MTB Marathon. 55 Kilometer und 1250 Höhenmeter wollten erneut bezwungen werden! In diesem Jahr allerdings auf staubiger, trockener Piste und nicht im dicksten Schlamm. Juhuuu!

Nach der langen Pause im Winter, bedingt durch die Entzündung im Knie und der Stress in den Vorwochen durch die Abschlussprüfungen, hatte ich mir die Messlatte nicht ganz so hoch gehangen und ging ohne hohe Erwartungen an das Rennen. Natürlich wollte ich aber alles geben und so schlecht fühlte ich mich auch gar nicht. Voller Aufregung ging es um 7h mit Michael Richtung Hochsauerland. Dort trafen wir auf meinen Teamkollegen Marcus und meinen Dudebiker Christian, der sein erstes Rennen vor der Brust hatte. Es folgten weitere bekannte Gesichter: Sebastian, Rafael, Daniel – alle wollten unter den besten Bedingungen Rennen fahren!

Um 10.45h wurde kalt gestartet und es ging, wie auch im Vorjahr, erst einmal mit einem neutralisierten Start den ersten Anstieg im Dorf hinauf. Bis zum Abzweig in einen Feldweg. Anfangs hatte ich große Schwierigkeiten den richtigen Tritt zu finden. Nach den ersten 400 Höhenmetern lief es dann aber sehr gut und ich konnte viele Konkurrentinnen hinter mir lassen. Bis kurz vor Schluss lief es richtig rund. Nach der letzten Rampe holten mich dann Magenschmerzen und Krämpfe ein und ich konnte mein Tempo nicht mehr halten. Die Beine waren auch irgendwann zu. “Nicht schlimm” dachte ich und wusste nicht, dass mir Team Focus im Nacken sitzt. Im Schlusstrail (500 Meter vor dem Ziel) zog dann eine Fahrerin an mir vorbei, die ich auch leider nicht mehr einholen konnte. Das ist Rennen fahren! Bis zum Schluss kann so viel passieren… wat solls!

Als dann alle im Ziel waren, warteten wir gespannt auf die Ergebnisse. Ich bin fast vom glauben abgefallen! WAS?!?!
Da Stand auf der Liste, dass ich den zweiten Platz herausgefahren habe!!! Ich durfte aufs Treppchen!!! Endlich!!! Und dann noch, wenn man nicht damit rechnet! Es war gigantisch! Der Blick vom Podium hinunter ist deutlich spannender als ein vierter oder fünfter Platz!!! Nochmal :-)!

Die Fahrerin vom Team Focus fuhr sich also tatsächlich auf den letzten 500Metern den Sieg ein. Mit 12 Sekunden Vorsprung gewann sie schließlich, aber was sind 12 Sekunden auf 55 Kilometern? Und immerhin habe ich mich wohl 40Kilometer auf Platz 1 aufgehalten. Dies im Nachhinein zu wissen, ist auch ein tolles Gefühl! Das war ein Saisonstart! Supercool!

Hier die Ergebnisse:
Julia Schwarz: Platz 2 (von 11 – 2:46:22,1); Gesamtwertung Platz 5 von 35mit , Marcus Elm: Patz 13 (2:13:34,6),
Michael Donat: Platz 45 (2:44:33,3) mit 2 Defekten, Christian Dudebiker: Platz 46 (1:48:04,3) auf der Funmarathonstrecke von 33Km und das fürs erste Rennen und noch relativ untrainiert! Manometer!!! Das 24h-Rennen kann wohl kommen ;-)

6. Lauf zum iXS NRW CUP Haltern

Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben… Am Sonntag hatte ich es eher im Kopf –ausnahmsweise ; ). Nachdem ich die Strecke in Haltern abgefahren bin, entschloss ich mich dazu nicht an den Start zu gehen. Ich wusste ja was mich für Gegnerinnen erwarten würden. Dann diese Löcher, die glitschigen Wurzeln und Schlammlöcher… 22% Steigung und ein knackiger Uphill…‚Nene’ dachte ich. Unter Rennbedingungen zu gefährlich für mich. Zu wenig Erfahrung, zu wenig Technik. Also lieber vorsichtig sein und kneifen. Sollte sich aber im Nachhinein auch nicht auszahlen. Von den Spitzenmädels die gemeldet waren, kamen nur zwei und die dritte die angetreten ist, konnte ich beim letzten NRW-Cup schon schlagen. Die Chance auf einen dritten Platz wäre also sogar mit ‚Schieben’ sehr real gewesen. Aber was solls. Hauptsache die Knochen sind heile! Mutiger muss ich trotzdem werden. Ab in den Wald!

Vulkanbikemarathon – Der Berg ruft :-)


Punkt 6.30h setzte der Weckruf vom Handy ein. Vorsichtig ging ein Auge auf und schaute aus dem Fenster. Trocken ist anders. Und der Föhn stellte die Büsche parallel zum Horizont. Also es war nicht nur nass, auch ein netter Wind gesellte sich hinzu. Aber was solls. Wir konnten es ja eh nicht ändern. So langsam krochen alle aus dem Bett, dem Frühstück entgegen. Viel Zeit war nicht. “9.30h ist Start!” Umziehen, Nummer fürs Badezimmer ziehen (6 Leute + 1 Bad = Stress) und rauf aufs Rad. Ich hatte mich mit meiner Rennbereifung mittlerweile abgefunden. In Daun angekommen, verteilten wir uns auch gleich auf unsere Startblöcke. Die Jungs hatten sich alle für die Langstrecke von 80 Kilometern gemeldet. Ich habe die 60 Kilometer Mitteldistanz bevorzugt. Dank Lizenz stand ich mit Marcus im ersten Startblock und musste nicht noch länger auf den Start warten, oder mich durch riesige Startfelder kämpfen. Vorne eingereiht auch Sabine Spitz. Das war schon beeindruckend. Von vorne habe ich sie im Rennen dann aber auch nicht mehr gesehen ; ).

Pünktlich um 9.30h fiel der Startschuss und das Führungsfahrzeug düste los. Ein kurzer Weg durch den Ort und dann ging es gleich links ab in den Wald. Rauf, rauf, rauf! Und noch weiter rauf! Ehrlich gesagt war mir schon bei Kilometer 10 nach umdrehen, aufgeben, Rad wegschmeißen. Gut, dass es nur noch weitere 50 zu fahren waren. Kein Bock mehr! Und als es dann auch noch einen so matschigen Weg hinauf ging, dass das Hinterrad nur noch von links nach rechts rutschte und alles andere als nach vorn, verging es mir echt. Mit angezogener Bremse wäre man da rückwärts wieder runtergerutscht. Aber es half alles nichts. Also: Alle absteigen und im Entenmarsch und Gruppenfluchen den Berg hinauf. Oben angekommen ging es gleich weiter rauf! Was für eine Überraschung! Die Reifen waren, entgegen meiner Befürchtungen, trotz der Matsche und der schlechten Bedingungen echt super griffig. Aber dafür stellten sich so langsam die ersten Schaltprobleme ein. Das kleine Kettenblatt wollte nicht mehr, der Umwerfer blockierte komplett. Nicht angenehm, wenn man in einem dicken Gang die Berge rauf muss, anstatt sich locker hochzuschrauben. Irgendwann hatte ich dann genug und stieg ab, um den Umwerfer frei zu schaufeln. Da war so eine Pampe drauf, kein Wunder das da nichts mehr war mit Schalten. Vorerst ging es dann wieder. Etwas später musste der Vorgang noch mal wiederholt werden. Da hatte ich ja dann schon Übung ; ). Zu allem Überfluss sprang dann auch noch 2 mal die Kette ab. Das war vielleicht ärgerlich. Im Anstieg kann man dann auch nicht mehr aufsteigen, wenn es zu steil ist und dann heißt es: Beine in die Hand nehmen und losrennen. Nervig, überflüssig, aber machbar. Kostet aber alles Zeit. Zwischendurch habe ich mich mit anderen Mädels unterhalten, aber die verließen mich irgendwann alle. Die meisten fuhren auf die Langdistanz und nach der Streckenteilung war ich lange Zeit allein mit Matsch und Berg. Keine nette Begleitung! Aber das hatte auch irgendwann wieder ein Ende! Je näher es zum Ziel ging, desto mehr Leute standen am Rand und an den Anstiegen. Das hilft einem dann doch sehr über diese hässlichen “ich verkaufe mein Fahrrad”-Gedanken hinweg. Und als ich dann irgendwann an die Skistation kam, an der wir am Vortag schon gewesen waren, ging es mir wieder richtig gut. Auch wenn vor mir noch mal ein übler Anstieg lag, wusste ich, bis zum Ziel sind es nur noch knapp 10km und wie diese zu fahren sind, wusste ich ja auch. Also keine Überraschungen mehr. Himmel! Berg rauf, Trail runter. Und da war auch schon die Trasse! Mit 48km/h ging es dem Schlussanstieg entgegen. Das waren wohl die schnellsten Kilometer in diesem Rennen. Und da war er dann auch. Noch mal auf das kleine Blatt –dass diesmal funktionierte- konnte ich fahrend das Ziel erreichen und war doch schon sehr froh, angekommen zu sein. Geschafft! Wollte man grade noch Selbstmord begehen, sein Rad zertrümmern und nie wieder fahren, will man nach der Zielankunft am liebsten direkt zum nächsten Wettkampf. Erstaunlich!

Ich bin gleich durchgefahren zur Feuerwehr, wo Waschplätze eingerichtet waren. Erstmal der Dreck runter. Ich war ja zeitig im Ziel, so dass ich noch etwas warten musste, aber schon bald kamen auch die anderen glücklich und gesund im Ziel an. Alle zufrieden mit ihrer Leistung und glücklich, dass alles heile ist.
Während die anderen dann anstanden, ihre Räder vom Dreck zu befreien, habe ich mir eine Portion Nudeln gegönnt und mir das Interview mit Sabine Spitz auf der Bühne angeschaut. Die war natürlich schon geduscht und wie aus dem Ei gepellt. Hat natürlich schon Vorteile, wenn man sooo schnell fährt.
Zwischenzeitig wurden im Forum-Daun immer mal wieder die Ergebnisse ausgehängt und aktualisiert. Ich war natürlich gespannt wie ein Flitzebogen. Aber es hätte nicht sollen sein. Wieder der vierte Platz. Mal aufs Treppchen wäre echt schön gewesen, aber dafür muss ich noch ein bisschen drauf legen. Also! Es bleibt keine Zeit zu verlieren! Ab aufs Rad!