Kettwiger Hügeltour oder Anleitung für Spiegelei auffe Oberschenkel

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Man nehme drei Hände voller toller Vereinskollegen, die Kettwiger Hügeltour – davon 110 Kilometer und ein Mountainbike. Ich garantiere euch einen 1A Oberschenkelflächenbrand! Quasi einen Oberschenkel-Obergau! Am letzten Berg hat’s so gebrannt, da hätte man im Umkreis von nem halben Meter, nicht nur ein Spiegelei braten, sondern wahrscheinlich auch Eier kochen können :D
Warum macht man so was? Ich weiß es nicht! Ich muss von Sinnen gewesen sein, als ich mir den Plan ausgeheckt habe. Ich dachte, was mit dem Rennrad geht, muss auch mit dem MTB funktionieren. Klar – da hatte ich aber nicht bedacht, dass man es ja auch fahren muss :D

IMG_5595Das Hügeln ist in jedem Jahr ein Highlight im Kalender – fantastische Strecken, super Wetter mit ordentlich Sonne, eine lückenlose Organisation und Beschilderung, viele gut gelaunte und motivierte Leute, ein riesiges Kuchenbuffet, Kaltgetränke „mit und ohne“, frische Waffeln und ne Kaffeeflatrate im Zielbereich, direkt anne Ruhr! Die Kettwiger sind Profis!

 

In den letzten Jahren habe ich immer viel und ausreichend Vergnügen an der 70 Kilometer Strecke auf dem Rennrad gehabt. In diesem Jahr wollte ich aber mehr :D. Die 110 Kilometer, mit 1862 Höhenmetern sollten es sein. Mit Hin- und Rückfahrt gute 135 Kilometer auf den dicken Reifen. Strecken- als auch Höhentechnisch neuer Rekord für mich. Also ran anne Grenze!
 Bisher war ich immer nur vom Größenwahn getrieben, wenn es ums Essen ging. Diese Seite an mir, war auch mir neu – Hallo, unbekannte Seite! Schön dich kennenzulernen! ODER?!

gruppenfotoNachdem ich die ERG-Gang zu einer gemeinsamen Abfahrt und nem Gruppenfoto für 9 Uhr angestachelt hatte, kam ich erst mal 10 Minuten zu spät. Entschuldigung und danke noch mal für’s Warten!! Das 58er Kettenblatt war das Problem. Tony hatte es mir noch nicht zurück gegeben – er hatte es sich für sein Zeitfahren bei der WM geliehen. Aber wat für’n Empfangskomitee im Löwental: Gut 20 Vereinstrikots – ich komm jetzt immer zu spät! Was ein Bild!

IMG_5568Kurzes einrollen am Baldeneysee und direkt rein in die ersten Ekelhöhenmeter. Wer die Byfangerstraße in Kupferdreh kennt, meidet sie normalerweise :D.
Es war erst der Anfang und die Oberschenkel zündelten schon. Prima. Vielleicht hätte ich die Ausfahrt am Vortag ins Auenland, doch etwas kürzer gestalten sollen – aber bei Herbstsonnenschein und Spätsommertemperaturen, bekommt man ja den Hals nicht voll!

IMG_5585Bis Kilometer 23 kloppten sich die Vor- und Nachteile der 110 Kilometerrunde mit denen vom 70 Kilometer Kuschelkurs. Dann kam die Teilung. Ich wollte es so, also mach ich es so! Tja und wie hat man früher so schön gelernt: Kinder die wat wollen, kriegen wat auffe Bollen – so ist es! WIRKLICH!! :D

 

 

IMG_5610Anstieg um Anstieg brannte es ein wenig mehr :D Gelöscht wurde an den Kontrollen mit Lakritzschnecken und Appelschorle. Auf den Tacho habe ich bis zur K3 gar nicht geschaut, aus Angst der zeigt nicht so viele Höhenmeter und Kilometer an wie meine Beine. Lieber in die Landschaft schauen, solange man noch schauen kann! Und die war wirklich bezaubernd! Herbsttastisch! Und dann kam schon wieder die nächste Bergwertung. Sogar mit Ankündigung für Strava-Nutzer! Ich sag ja – Profis, die Kettwiger! Die wissen wie man Radfahrer beschäftigt :D

Keine Gnade für die Wade! Kein Geplänkel für die Schenkel! :D

Jede Abfahrt war ein Traum und wurde mit diversen Adrenalinausschüttungen im Geschwindigkeitsrausch gefeiert. Ein bisschen Spaß hatte ich auch an so manchen verwirrten Gesichtern, die zurückzuführen waren auf mein Geschlecht und meinen fahrbaren Untersatz, gepaart mit dem Umstand eines aktiven Überholvorgangs :D. Fettes Danke in die Gruppe, so was ist unbezahlbar! :)

Im Anstieg zum Sender träumte ich in jeder Serpentine von kalter Cola und war froh, dass Tony noch das 58er Blatt hatte. Und dann kommste oben an und dann steht da der Rainer mit Cola! Ich hab gedacht ich bin so fertig, dass ich schon fantasiere, aber dat war echt!! Dreifachfreude ;-)!

IMG_5598Frisch aufgetankt schoss unser Zug dann mit fast 44 Sachen durchs Hespertal zum Ziel. Das muss getriebene Kuchen-Vorfreude gewesen sein. Anders kann ich mir dat nicht erklären! Wer war das da vorne??? Ich hab mich im Windschatten mitspülen lassen, bis es nicht mehr ging: „Tony! Rück dat Blatt raus! Und gib mir auch gleich Deine Beine dazu. Ich kann nimmer!“ Gut, das dürfte wohl reichlich bescheuert aussehen – ich bin ja dann auch so angekommen – aber ohne die Gang, wär ich wohl heute noch unterwegs :D

Im Ziel kam dann auch der altbekannte Größenwahn am Buffet zurück: „Was möchtest du drauf haben auf der Waffel? Nutella?“
„Nein! Eine Waffel!! Garniert mit einem Stück Kuchen – Das da vorne, mit den dicken Streuseln!“

Mit meinen Pendelwegen standen am Ende knapp 134 Kilometer auf der Uhr. Fast 1800 Höhenmeter in einem Schnitt von beinahe 26km/h. Mit dem MTB so was zu fahren ist echt ne Nummer – es war klar, dass das anspruchsvoll wird, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass es SO weh tut – daher is für mich auch kla: das mach ich nächstes Jahr nomma! :D

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