Manchmal hat man kein Glück …

…und dann kommt auch noch Pech dazu.
Wenn man im Rennverlauf irgendwann vom „Mann mit der Keule“ getroffen wird und man den Eindruck hat „ab jetzt geht nichts mehr“, kann es schon ganz schön schmerzhaft werden. Wenn der Mann mit der Keule schon im Startblock lauert und einem gleich mit dem Startschuss umhaut, dann kann das Rennen nur zur Qual werden. Seit ein paar Rennen scheint der Keulenmann mich so lieb gewonnen zu haben, dass er nicht am Streckenrand wartet, sondern gleich von Anfang an mitfährt. So war es auch am vergangenen Wochenende in Grafschaft beim Sauerlandmarathon.
Nach der 150 Kilometer langen Anfahrt erfolgte um 9:50 Uhr der Startschuss. Das bedeutete um 5h aufstehen …
Das Rennen begann, wie die meisten, mit einer ca. 5 Kilometer langen Einführungsrunde um das Fahrerfeld etwas zu entzerren. Ein Anstieg im Gelände, eine matschige Abfahrt und wieder durch den Start-/Zielbereich hinauf in die Berge. Hier hatte ich schon die ersten beiden Erkenntnisse gesammelt. 1. der Conti Raceking war doch keine gute Reifenwahl, weil es matschiger war als gedacht und 2. Heute geht gar nichts. Am Ende der Einführungsrunde wollte der Fahrer der neben mir fuhr, seiner Freundin winken die am Streckenrand stand und auf ihn wartete um ein Foto zu machen. Er nahm die Hand vom Lenker und verlor die Kontrolle über sein Rad. Mit einem Schlenker erwischte er mich und riss mich mit zu Boden. Mit nur einer Hand bergauf zu fahren, ist schon eine große Kunst und erfordert großes technisches Geschick und fahrerisches Können!! :(
Wir waren zwar nicht schnell, aber der raue Asphalt hat gereicht um Ellbogen und Knie aufzuschlagen und mein Rad zu demolieren. Der Lenker hatte sich um 90 Grad gedreht, was eine Weiterfahrt zunächst unmöglich machte. So gesehen hatte ich aber noch etwas Glück im Unglück, denn ein Zuschauer konnte mir nach einiger Zeit helfen, sodass ich tatsächlich noch weiter fahren konnte. Das große Fahrerfeld und die Mädels waren natürlich schon weg und so war das Rennen eigentlich gelaufen –mental auf alle Fälle. Die Freude über die Weiterfahrt und die Motivation eine Aufholjagt zu starten legten sich auch schnell wieder, als der Keulenmann von hinten auf die Schulter klopfte um mich daran zu erinnern dass er auch noch da ist. Es folgen 55 Kilometer Quälerei. Berg auf keine Kraft, bergrunter keinen Mumm. Ich wäre auch gerne die Kurzstrecke gefahren um das Ganze schneller zu beenden. Aber das hätte zur Folge gehabt, dass der Marathon für mich als Streichergebnis in der Trophy gewertet wird. Also durchbeißen und Punkte sammeln. Nach 59 Kilometern und 1650 Höhenmetern kam ich noch als fünfte ins Ziel. Völlig platt. Zum krönenden Abschluss noch ein Wespenstich. Ein kleiner Trost war noch der zweite Platz in der Landesverbandsmeisterschaft NRW und das kleine Preisgeld. Und nicht zu vergessen auch die Livebegegnung mit Daniel und Dorothee :).
Ein ernüchterndes Rennen. Ich hoffe ich finde wieder in die Spur zurück.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Jule!
    Der Mann mit dem Hammer – ein fieser Typ. Kenne kein Rezept gegen den Typ. Ein Idiot, der Posen will – kann er schon wieder feste Nahrung zu sich nehmen?
    ABER – wenn man so meckert wie DU und während der fahrt noch solch tolle Bilder macht – Entschuldige, aber da ist die Platzierung nur der gerechte Lohn… ;-)

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